Operational Transfer Pricing

DER BETRIEB \  Dec 2013  \  Dr.-Ing. Frank Schöneborn

Weshalb Verrechnungspreise keine Exklusivmaterie für Steuerexperten sind.

Nicht nur aufgrund der regelmäßig wiederkehrenden Diskussionen in der Öffentlichkeit hat das „transfer pricing“ oder auch das Gebiet der „Verrechnungspreise“ durch prominente Steuervermeidungsmodelle und potenzielle Gewinnverlagerungen ins Ausland an Bedeutung gewonnen. Es ist bereits seit vielen Jahren die Domäne von Steuerexperten auf der ganzen Welt. Schließlich lassen sich durch geschickte Gestaltungen, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen, Steuerunterschiede zwischen Ländern ausnutzen, die in erheblichem Maße die Steuerbelastung bzw. die Konzernsteuerquote optimieren bzw. senken können. Dadurch steigt auch der Druck auf die Steuerverwaltungen, missbräuchliche Gestaltungen zu verhindern und ihr Steueraufkommen zu schützen. In der Konsequenz haben die Steuerverwaltungen durch die fortschreitende Globalisierung in den letzten zwei Jahrzehnten sowohl in den industrialisierten als auch in Schwellenländern die Bedeutung des transfer pricing für sich als Risiko oder auch als Chance erkannt. Durch Einführung und Weiterentwicklung immer komplexerer Vorschriften und höherer Dokumentationsanforderungen an international operierende Unternehmen sollte diesen Entwicklungen begegnet werden. So bieten sich Finanzverwaltungen bereits heute vielfältige Möglichkeiten, die effektiven Transferpreise eines Konzerns als nicht fremdvergleichsüblich anzugreifen und letztlich – häufig auch sehr erfolgreich – Steuernachzahlungen einzufordern. Andererseits haben sich seit einigen Jahren auch die Konzernsteuerabteilungen entsprechend präpariert und verteidigen eingeführte und bestehende Transferpreissysteme und -methoden anhand intensiv erarbeiteter Dokumentationen. Es ist ein regelrechter „Rüstungswettlauf“ zwischen Unternehmen und Finanzverwaltungen rnehmbar.

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Mit freundlicher Genehmigung von Handelsblatt Fachmedien